Gedenken an Hermann Horwitz – 75 Jahre nach seiner Deportation

Die 125 Jahre lange Geschichte von Hertha BSC hat eine Menge bemerkenswerter Personen hervorgebracht. Sie haben sich wegen ihres Schaffens für den Verein, für den Fußballsport oder für die Stadt verdient gemacht und hörten bzw. hören unter anderem auf die Namen Willi Kirsei, Wilhelm Wernicke, Hanne Sobek, Ete Beer, Wolfgang Holst oder Marcelinho.

Vor einigen Jahren ist ein weiterer, bis dato längst vergessener Herthaner aufgetaucht: Dr. Hermann Horwitz wurde bei Recherchen zum Buch “Hertha unter dem Hakenkreuz” wieder- entdeckt und bekam im Hertha-Kosmos zunächst vor allem die Rolle des Opfers zugeschrieben - als Jude wurde der Sportarzt Herthas zu Zeiten des Nationalsozialismus seiner Rechte beraubt, drangsaliert und im Jahre 1943 schließlich nach Auschwitz deportiert, und dort, so jedenfalls erzählte es das Buch Koerfers, unmittelbar nach seiner Ankunft ermordet.

Dass die Geschichte eines ehrenamtlichen Sportarztes, der über vierzehn Jahre bei Hertha wirkte und unter anderem beide Meisterschaften in den Jahren 1930 und 1931 miterlebte, mehr als nur die Rolle des Opfers zu bieten haben musste, davon waren einige Fans überzeugt: In Zusammenarbeit mit dem Verein und dem Fanprojekt wurde innerhalb des Projekts “Dr. Hermann Horwitz - Eine Spurensuche” mühsame Archivrecherche betrieben, um die positiven Seiten seines Schaffens zu beleuchten. Herausgekommen ist dabei nicht nur ein kleines Buch, das die gefundenen Ergebnisse abbildet und die Geschichte des Menschen Horwitz erzählt, sondern auch ein veränderter Umgang im Gedenken an unseren Sportarzt Dr. Hermann Horwitz.

Wir nehmen den 75. Jahrestag seiner Deportation nach Auschwitz, die am 19.04.1943 stattfand, als Anlass, beide Teile des Lebens von Hermann Horwitz zu erzählen und beginnen mit dem schrecklichen:

Ab 1933 wurde der Hitlergruß zu Beginn jedes Fußballspiels gezeigt.

Mit der Machtergreifung der Nazis im Jahre 1933 ändern sich die Dinge auch bei Hertha. Hieß es in der Satzung vorher, dass Hertha sich als Verein für sportliche Aktivitäten “unter Ausschluss jeglicher politischer oder religiöser Bestrebung” verstand, führte man alsbald das Führerprinzip ein und verschob den bis dato Vorsitzenden und Sozialdemokraten Wilhelm Wernicke vorsorglich in die zweite Reihe hinter den neuen Vorsitzenden Hans Pfeiffer (Mitglied der NSDAP). Dass der Zweck des Vereins alsbald in “der leiblichen und seelischen Erziehung seiner Mitglieder im Geiste der nationalsozialistischen Volksstaates” lag, machte das Leben für den Juden Horwitz nicht einfacher. In einer ehelichen Schlammschlacht der Pfeiffers, die mitunter vor Gericht ausgetragen wurde, war Horwitz gerade noch gut genug, um sich gegenseitig den “Umgang mit Juden” vorzuwerfen.

In diese Entwicklungen fällt auch sein Ausschluss: Das Mitgliederverzeichnis datiert diesen auf 1938 mit der Bemerkung “Nicht-Arier”.

Die Mitgliederkarte von Horwitz nennt den Grund für seinen Ausschluss aus dem Verein: Unter Bemerkungen ist “Nicht-Arier” notiert.

Auch beruflich litt Dr. Horwitz unter der Herrschaft der Nazis: Schon zu Beginn des Nazi-Regimes gab es zahlreiche Verhaftungen jüdischer Ärztinnen und Ärzte, am 01. April 1933 wurde dann zum Boykott jüdischer Geschäfte wie auch Arztpraxen aufgerufen, dem ein Großteil der Bevölkerung folgte. Mit dem Entzug der Approbation im September 1938 war jüdischen Medizinerinnen und Medizinern endgültig das Berufsverbot ausgesprochen worden- nur wenige, darunter auch Horwitz, verdienten sich ihren Lebensunterhalt weiter als sogenannte “Krankenbehandler”. Diesen war es ausschließlich gestattet, andere Jüdinnen und Juden zu behandeln. Oft geschahen diese Behandlungen in Privatwohnungen.

Die Deportationen jüdischer Menschen aus Berlin begannen im Herbst 1941. Dass Horwitz im ersten Weltkrieg für Deutschland gedient und dafür das eiserne Kreuz erhalten hatte, war mutmaßlich einer der Gründe dafür, dass ihn die Aufforderung zur sogenannten Vermögenserklärung verhältnismäßig spät erreichte -  zu Beginn des Jahres 1943 erhielt er besagtes Schreiben, das die bürokratische Dimension des Holocaust offenbart. Die zur Abgabe der Vermögenserklärung verpflichteten Jüdinnen und Juden mussten in einem mehrseitigen Formular ihre Besitztümer auflisten - dieses fiel im Zuge der Deportation an das Deutsche Reich. Am 03. April 1943 wird Hermann Horwitz schließlich in das Sammellager Große Hamburger Straße verschleppt, wo er besagte Vermögenserklärung tags darauf ausfüllen wird.

Zwei Wochen später, am 19. April 1943, werden die Gefangenen des Sammellagers, darunter auch Hermann Horwitz, zum Güterbahnhof Moabit gebracht, ehe sie anschließend mit dem 37. “Osttransport” die Stadt verlassen werden. Ziel des Transports: Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.

"Dann geht wieder alles sehr schnell. Wir treten an, steigen geordnet die Treppen hinunter; grüßen noch einmal Freunde, die zurückbleiben. Heut hat sich die Tür geöffnet. Davor stehen wieder Lastwagen. Einer nach dem anderen wird vollgeladen, fährt ab. Richtung Norden. An einem der Güterbahnhöfe steigen wir aus. Da steht schon ein Zug. Geschlossene Viehwaggons, ganz kleine Fenster."

Anneliese-Ora Borinski beschreibt den Transport von der Sammelstelle zum Bahnhof Moabit, den mit ihr auch Hermann Horwitz erlebt hat. Beide werden im selben Zug nach Auschwitz gebracht.

Ausgerechnet am 20. April erreicht der Zug sein Ziel: Laute Marschmusik dröhnt an den Entladerampen des Lagers, wo die Selektion stattfindet.

"An der Rampe wurden sofort Mütter mit ihren Kleinkindern bis zu 12 Jahren abgesondert und weggefahren. Später habe ich erfahren, daß dieser Personenkreis sofort nach Birkenau zur Vergasung gekommen ist.Die älteren Männer mußten zur Feststellung ihrer Arbeitsfähigkeit hochspringen. Wer es nicht im ausreichenden Sinne tat, kam auf die Seite der nicht arbeitsfähigen Männer und wurde auch in aller nächster Zeit vergast. Zynisch wurde ihnen noch erklärt, daß sie zur Erholung kämen. Ich kam in das Buna-Lager Monowitz."

Rudolf Robert beschreibt seine Eindrücke von der Rampe in Auschwitz. Er erreichte das Lager am selben Tag wie Horwitz.

Anders als im Buch “Hertha unter dem Hakenkreuz” vermutet, wurde Horwitz nicht unmittelbar nach der Selektion an der Rampe ermordet. Er kam zunächst in das Nebenlager Buna und erhielt die Häftlingsnummer 116761. Nach etwa einer Woche wurde er auf Weisung des SS-Lagerarztes zur Behandlung erkrankter Häftlinge ins Stammlager überstellt. Im Gebäude, das zynischerweise als “Schonungsblock” bezeichnet wurde, behandelte er kranke und verletzte Häftlinge, die wegen fehlender Hygiene und nicht vorhandener Medikamente aber selten gerettet werden konnten. Die häufigen Selektionen im Krankenbau brachten ihn zudem in ein permanentes moralisches Dilemma: Eine Entscheidung, die er zugunsten eines Häftlings traf, der sich wahrscheinlich doch noch erholen würde, bedeuteten oftmals den sicheren Tod eines anderen Häftlings.

Dr. Hermann Horwitz hat während seiner Tätigkeit im Häftlingskrankenbau mindestens einer Person durch sein mutiges Einschreiten das Leben gerettet:

"In dieser Krankheitszeit stand ich viermal zur sogenannten “Selektion” für den Gasofen vor dem Lagerarzt. Auch hier war es nur ein Zufall, der mir das Leben rettete. Der Lagerarzt Rohde, ein selten roher SS-Patron, ließ den bereits erhobenen Daumen, dessen Fall nach links den Tod bedeutete nach rechts sinken, als ihm der damalige Saalarzt Dr. Horwitz aus Berlin, als ich nackt vor ihm stand, gesagt hatte “Herr Lagerarzt, ich kenne den Mann aus Berlin, der war Atleth und wird sich wieder erholen. und ausserdem ist er Chirurg und wir brauchen einen Chirurgen!”

Der jüdische Arzt Dr. Erwin Valentin in einem Brief an Otto Stahmer, dem Verteidiger Hermann Görings während der Prozesse in Nürnberg, der seinen alten Bekannten um eine Einschätzung zur Schuld der Deutschen gebeten hatte.

Der Brief von Erwin Valentin dokumentiert gleichzeitig das letzte Lebenszeichen von Dr. Hermann Horwitz, das sich auf etwa ein Vierteljahr nach seiner Ankunft in Auschwitz datieren lässt. Danach verlieren sich alle Spuren.

Dr. Hermann Horwitz wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Auschwitz umgebracht worden sein.

Schon allein wegen der Geschichte seiner Verfolgung und seiner Ermordung darf Horwitz und dürfen auch alle anderen Opfer des Nationalsozialismus nicht vergessen werden. Für uns Herthanerinnen und Herthaner ist Dr. Horwitz aber auch deshalb eine ganz besondere Figur der Vereinsgeschichte, weil er für seinen Verein besonderes zu leisten imstande war. Wir möchten diesen Text daher mit dem Leben und dem Schaffen von Horwitz sowie mit seinen Leistungen um unseren und seinen Verein Hertha BSC schließen:

Hermann Horwitz kam am 27. Dezember 1885 in Berlin-Prenzlauer Berg zur Welt. Der Bezirk war damals besonders attraktiv für Familien, die zu einem erschwinglichem Preis eine der vielen neu entstandenen Wohnungen mieten konnten. Hermanns Eltern mussten aber dennoch oft umziehen, denn die Familie Horwitz bekam über die Jahre weiteren Nachwuchs und benötigte immer mehr Platz. Insgesamt hatte Hermann fünf Geschwister, eine große und kleinere Schwester sowie zwei kleinere Brüder. Die gesamte Familie wohnte zu Hermanns Schulzeit in der heutigen Knaakstraße. Der älteste Sohn Hermann besuchte in unmittelbarer Nähe das Sophien-Realgymnasium.

Während seiner Schulzeit war Horwitz bereits aktives Mitglied des Berliner Sportclubs, einem  Vorgängerverein der Hertha. Seit Hermann 19 Jahre alt war, engagierte er sich beim BSC und leitete später sogar dessen Schülerabteilung. Darunter litt seine schulische Laufbahn aber nicht: Er machte 1904 das Abitur und konnte sich wegen seiner guten Noten für ein Medizinstudium an der Friedrich-Wilhelm-Universität, dem Vorgänger der heutigen Humboldt Universität, entscheiden.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 verhinderte allerdings einen normalen Ausbildungsverlauf. Hermann Horwitz wurde als Soldat eingesetzt und übernahm dabei auch die Tätigkeiten eines Militärarztes, wofür er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Ein Jahr nach Kriegsende, im Oktober 1919, erhielt er mit seiner Approbation die staatliche Zulassung als Arzt arbeiten zu können. Im folgendem Jahr promovierte er über das Wesen und Begriff der Heilung bei Lungen- und Kehlkopftuberkulose. Dass der junge Arzt sich dieser Krankheit widmete, könnte damit zu tun haben, dass sein Vater drei Jahre zuvor an Lungentuberkulose verstarb. Ab 1922 arbeitet Horwitz dann als Allgemeinpraktiker in Berlin.

Für Hermanns medizinische Karriere wurde aber ein anderes Thema relevant, das seinen Lebensweg prägen sollte: die Sportmedizin. Zu Beginn der Weimarer Republik war dieses Forschungsfeld noch vergleichsweise neu und Dr. Horwitz und seine Kolleginnen und Kollegen leisteten Pionierarbeit.

Der Deutsche Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen war einer der ersten Fachverbände, in denen sich die Medizinerinnen und Mediziner austauschen konnten. Der Verband wurde 1924 in Berlin gegründet und Hermann Horwitz wurde kurz danach Mitglied und vom Verband offiziell als Sportarzt des Landesbezirkes Berlin-Brandenburg anerkannt.

Dass er seine Expertise auch in der Praxis anwenden und aus ihr lernen konnte, liegt nahe. Als Horwitz’ Verein, der Berliner Sport-Club, am 7. August 1923 mit dem BFC Hertha fusionierte, übernahm er kurz darauf die Tätigkeit des Sportarztes. Der neue Verein, Hertha BSC, wurde in der 1920er und 1930er Jahren einer der erfolgreichsten Vereine des Landes. Die Mannschaft erreichte von 1926 bis 1931 sechsmal in Folge das Endspiel zur Deutschen Meisterschaft. Die ersten vier Finalspiele wurden allerdings verloren und nur in den Jahren 1930 und 1931 gewann die Mannschaft um Starspieler Hanne Sobek die begehrte Meistertrophäe.

Ein Foto aus der Fußball-Woche zeigt Horwitz, wie er 1931 den verletzten Spieler Willy Kirsei vom Platz trägt. Kirsei wird nach kurzer Behandlung das siegbringende 2:3 schießen.

Einen nicht geringen Anteil an diesen Erfolgen hatte sicherlich auch Dr. Hermann Horwitz. In der Berliner Fußballwoche verfasste er einen Artikel unter dem Titel Sportarzt und Meistermannschaft und berichtete dort anschaulich von seinen Bemühungen um das Team. Eine gesunde Lebensweise und Ernährung war zur damaligen Zeit auch im Profibereich noch nicht Standard. Der Mannschaftsarzt erkannte allerdings das Potential, erarbeitete Speisepläne und riet zum Verzicht von Alkohol und Zigaretten vor den Spielen. Dass solche Maßnahmen anfangs nicht unbedingt auf Gegenliebe bei den Spielern stießen, schilderte Horwitz am Beispiel des Spielers Max Fischer: Als leichte und nahrhafte Kost vor dem Spiel hatte Horwitz Huhn mit Reis auf den Speiseplan gesetzt. Fischer erzählte seinem Arzt lachend, dass er und alle anderen Spieler aus Unverständnis über diese Maßnahme zuerst keinen Reis mit Huhn essen wollten. In Folge der positiven Auswirkungen bestellten die Spieler beim nächsten Spiel jedoch sogar freiwillig die leichte Essensvariante.

Solche und ähnlich Anekdoten verdeutlichen die enge Beziehung der Mannschaft zu Hermann Horwitz. Der Mediziner und seine Schützlinge standen in ständigem Kontakt und auch zu Auswärtsspielen begleitete Horwitz die Mannschaft gelegentlich. Dies war umso wichtiger für die Meisterelf, da Auswechslungen von verletzten Spieler noch nicht zulässig waren. Horwitz hatte also dafür Sorge zu tragen, dass Verletzte schnell wieder spielfähig gemacht wurden. Die Fleischwunde des Torhüters Alfred Götze musste dann auch mal direkt neben dem Tor genäht werden. Diese provisorischen Maßnahmen waren natürlich nicht ungefährlich für die Spieler, beim Weiterspielen nahmen sie schlimmere Verletzungen in Kauf. Der erfahrene Sportart setzte die Gesundheit der Fußballer aber nicht leichtfertig aufs Spiel. Bei größeren Verletzungen forderte er eine Überweisung in ein Krankenhaus an und ließ die Mannschaft in Unterzahl weiterspielen. Dass er mit dieser Maßnahme behutsam aber bestimmt umging, bezeugen nicht zuletzt die beiden Meistertitel.

Was zur Regeneration der Hertha-Profis zusätzlich beigetragen haben dürfte, waren regelmäßige Massagen. Auf diesem Gebiet der Sportmedizin galt Dr. Hermann Horwitz als Experte und war auch deswegen häufiger vom Berliner Fußballverband zu Vorträgen geladen. 1926 veröffentlichen er und sein Kollegen Dr. Hans Ziller sogar ein Buch mit dem Titel Die Sportmassage. Die beiden Mediziner legten, im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen dabei besonderen Fokus auf die Massage am gesunden Körper. Diese präventive Methodik stellte sicher, dass die Sportler weniger anfällig für Verletzungen waren und Hertha im Meisterschaftskampf lange erhalten blieben.

Die Spieler indes würdigten den verdienten Mediziner auf ihre Weise. In der Festzeitung zur Feier der Meisterschaft 1931 widmeten sie Hermann Horwitz eine Strophe eines eigens geschriebenen Liedes. Horwitz war einer von wenigen Spieler oder Vereinsoffiziellen, dem  diese Ehre zuteil wurde:

"Dr. Horwitz, unser Eisenbart, au au au,
Gar wundersame Mittel hat, au au au,
Er schaut uns an mit tiefem Blick, au au au,
Schon zieht die Krankheit sich zurück, au au au."

Aus einem Lied zu Ehren der Spieler und einiger Begleitpersonen der Meistermannschaft 1931.

DSC_0694_NEU
Deckblatt der Festschrift zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1931

Doch Hermann Horwitz setzte sich nicht nur für die Profispieler ein. Er war ein aktives Vereinsmitglied und stellte sein Wissen immer in die Dienste von Hertha BSC. In den Vereinsnachrichten betonte er in Artikeln die Wichtigkeit einer regelmäßigen
sportärztlichen Untersuchung und nahm vermehrt auch zu anderen Themen im Vereinsleben Stellung. Im Jugendbereich der Alten Dame betätigte er sich darüber hinaus als Schiedsrichter. Diese Engagement erfüllte er wie alle anderen Funktionen im Verein ehrenamtlich.

Angesichts der immensen Leistungen, die Dr. Hermann Horwitz für seinen Verein Hertha BSC unternommen hat, ist sein Schicksal umso tragischer. Soweit es bekannt ist, setzte sich niemand im Verein für ihn ein, als Diskriminierung und Verfolgung begannen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet seine Geschichte auch im Verein weitestgehend in Vergessenheit.

Herrman Horwitz wurde zu einem der Millionen, oft namenlosen, Opfer der NS-Diktatur und wenngleich das Spurensuche-Projekt viel über das Leben dieses bemerkenswerten Mannes herausfinden konnte, lässt sich die Geschichte von unzähligen anderen leider nicht mehr rekonstruieren.

Am 75. Jahrestag der Deportation von Dr. Hermann Horwitz wollen wir daher ihm und allen anderen gedenken, die gewaltsam ermordet wurden. Ihre Schicksale sollten uns auch für die heutige Zeit eine Mahnung sein.

Foto des “Stolpersteins”, der vor dem letzten Wohnort von Horwitz verlegt wurde. Der Stein befindet sich heute an der Ecke Prager Str./Nachodstr.

Die Fotos und Zitate stammen aus dem Buch “Dr. Hermann Horwitz - Eine Spurensuche”, von dem einige wenige Restexemplare weiterhin erworben werden können.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*