Filmvorführung “Just the Wind”

Ende August 2018 besuchten wir als Initiative “Hertha für Alle” mit interessiertenHerthafans eine Ausstellung im Museum Lichtenberg mit dem Titel »ausgegrenzt – verfolgt – ermordet. Sinti und Roma in Lichtenberg 1933-1945«. Der Hintergrund des Ganzen war die Überzeugung, dass wir uns nicht damit abfinden wollen, dass roma- und sintifeindliche Gesänge auch gegenwärtig noch in deutschen Stadien zu hören sind. In welche Tradition man sich einreiht, wenn man sich solcher Gesänge bedient, um Fanszenenrivalitäten zu befeuern, wurde in dieser Ausstellung sehr deutlich.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, gerade auch der eigenen Stadtgeschichte, ist unbedingt notwendig um zu verstehen, warum es überhaupt nicht geht Antiziganismus „wieder“ salonfähig zu machen. Das „wieder“ steht in Anführungszeichen, da es seit den Jahren der Naziherrschaft kaum Fortschritte gegen diese besonders abscheuliche Manifestation des Rassismus gegeben hat. Es scheint als würde Antiziganismus wie selbstverständlich von Generation zu Generation weitergegeben. Er erscheint überall, auch im Fußball. Auch bei Hertha. Dabei ist das Problem nicht nur ein Deutsches. Gerade in Osteuropa erleben viele Roma rassistische Ausgrenzung in ihrem Alltag. Ähnlich wie beim Fußball beginnt es mit Beleidigungen, geht dann aber weiter über Beeinträchtigungen in der Lebensführung und körperlichen Angriffen bis hin zum Mord.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Folgen Antiziganismus auch in unseren Zeiten hat, zeigen wir den Film „Just the wind“ (Csak a szél) von Bence Fliegauf aus dem Jahr 2012. Der Film erzählt die Geschichte einer Roma Familie in Ungarn im 21. Jahrhundert. Beklemmend real setzt der Spielfilm in Szene wie gelebter Rassismus das Leben der Opfer zerstört. Genau diesen Punkt wollen wir verdeutlichen: Rassismus endet immer tödlich! Vielleicht nicht immer vor unserer Tür. Wenn sich allerdings niemand dagegen wehrt und die Opfer schützt, gerät Rassismus außer Kontrolle. So wie im Fall der Roma-Familie aus Ungarn. Die Geschichte basiert auf tatsächlichen Ereignissen der Jahre 2008 und 2009. Es macht keinen „Spaß“ diesen Film zu sehen und er wirkt zum Teil verstörend. Umso wichtiger ist es uns, dass wir über den Film und die Problematik im Anschluss an die Vorführung ins Gespräch kommen können.


Filmvorführung „Just the Wind“

Montag, 18. März 2019, 19:00 Uhr

Fanprojekt Berlin, Haus der Fußballkulturen, Cantianstraße 25, 10437 Berlin


Hertha für Alle im Februar 2019

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*